Bekenntnisse eines verhinderten Digital-Nomaden
Einmal im Jahr lebe ich für kurze Zeit meinen Traum. Mit Kamera und Laptop im Rucksack geht es samt Familie an die Originalschauplätze des digitalen Nomadentums. Was uns da so auffällt – davon handelt dieser Blog.
Im Indischen Ozean und in Südostasien lagen unsere Fernreiseziele in den letzten Jahren vor allem.
Fotografenglück in der Morgendämmerung: Eine Dhau mit geblähtem Segel gleitet ins Motiv.
In passender Gesellschaft: Fotograf in der Morgendämmerung von Kiwengwa.
Schön wär’s. Zumal für jemanden, der aus Deutschland kommt, wo es oft regnet und wo es nicht überall Internet gibt. Auch 2018 nicht, als ich diese Zeilen schreibe. Ganz zu schweigen von Palmen und Ozean. Bestenfalls eine Illusion davon im Lausitzer “Tropical Islands”. Aber wer stellt sich da noch an, wenn er mal in, sagen wir, Vietnam war? Da gibt es nicht nur Ozean und Palmen, sondern auch schnelles Internet, und zwar überall. Dabei hatten die noch Krieg, als das Internet erfunden wurde. Ok, kein guter Vergleich. Aber: Fliege mal vom Feld-Flugplatz Berlin-Tegel ab und komme am Groß-Flughafen Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) an! Da ergreift dich Demut und du fragst dich, welch dümmlicher Dünkel uns Deutsche immer noch über andere Länder die Nase rümpfen lässt.
Ich lese gerne die Blogs der echten Digital-Nomaden. Das sind so coole, braungebrannte Typen, die mit dem Schreiben über ihre Reisen um die Welt, mit Tipps und Tricks und etwas Affiliate-Werbung ihren Lebensunterhalt verdienen. Oder einfach mit oft geklickten Instagram-Fotos. Vielleicht wäre ich auch gerne einer. Bin ich aber nicht. Meine Posts entstehen immer mit zeitlichem Abstand zu meinen Reisen. So durchlebe ich beim Schreiben jede Reise noch einmal in Gedanken und habe zweimal was davon. Kopfkino zu Reggae und bestem dunklem Rum. Durchaus gute Gründe für meinen umstrittenen* Blog.
Bekenntnisse eines verhinderten Digital-Nomaden
Mit Laptop und Kamera im Rucksack um die Welt fliegen (gerne mal Business oder First Class), in fernen Ländern fotografieren, exotisch gewürzte Küche genießen. Ausgesuchte Hotels, Diner á la Carte, coole Drinks an den Hotspots des globalen Nightlife. Bei Sonnenuntergang unter Palmen am Strand zu gedämpften Reggae-Klängen und ein paar Shots dunklen Rums all das in nette Texte fassen. Jeden Tag einen davon ins Netz stellen und gut davon leben. So stellt man sich den digitalen Nomaden vor. Und so lebe ich.
Schön wär’s. Zumal für jemanden, der aus Deutschland kommt, wo es oft regnet und wo es nicht überall Internet gibt. Auch 2018 nicht, als ich diese Zeilen schreibe. Ganz zu schweigen von Palmen und Ozean. Bestenfalls eine Illusion davon im Lausitzer “Tropical Islands”. Aber wer stellt sich da noch an, wenn er mal in, sagen wir, Vietnam war? Da gibt es nicht nur Ozean und Palmen, sondern auch schnelles Internet, und zwar überall. Dabei hatten die noch Krieg, als das Internet erfunden wurde. Ok, kein guter Vergleich. Aber: Fliege mal vom Feld-Flugplatz Berlin-Tegel ab und komme am Groß-Flughafen Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) an! Da ergreift dich Demut und du fragst dich, welch dümmlicher Dünkel uns Deutsche immer noch über andere Länder die Nase rümpfen lässt.