Seychellen

02.04.2016 | Gewürze, Reisen

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Für diesen Urlaub mit Freunden buchten wir Mahé, Seychellen. Unvergesslich der Stopover in Abu Dhabi, die Gewürzgärten Jardin de Roi und tropische Abende am Indischen Ozean mit lieben Menschen.

Territorium: 455 km²
Einwohner: 90.000
Hauptstadt: Victoria
Staat: Republik Seychellen
Religion: Christentum
Temperatur: ∅ 27°C
Reisezeit von D: 12h
Visum: Bei Einreise
Impfung: keine

Über den Poolrand: Blick auf den Strand von Beau Vallon

Über den Poolrand: Blick auf den Strand von Beau Vallon.

Das Baobab in Mare Anglaise am Strand von Beau Vallon, Mahé, Seychellen

Kein Geheimtipp und deshalb immer voll: Das Baobab direkt am Strand von Mare Anglaise (Beau Vallon).

Menschen im Gegenlicht der Abenddämmerung am Strand von Beau Vallon

Menschen im Gegenlicht der Abenddämmerung am Strand von Beau Vallon.

Mini-Big Ben im Zentrum von Victoria, der kleinsten Hauptstadt der Welt

Mini-Big Ben im Zentrum von Victoria, der kleinsten Hauptstadt der Welt.

Der Riesensamen der Seychellen-Palme Coco de Mer (heimisch auf Praslin)

Der Riesensamen der Seychellen-Palme Coco de Mer (heimisch auf Praslin), hier in Le Jardin du Rois auf Mahé.

Rum-Verkostung mit Francis Mondon in der Takamaka Destillerie auf Mahé

Rum-Verkostung mit Francis Mondon in der Takamaka Destillerie auf Mahé

Riesenschildkröten - sowas wie das Wappentier der Seychellen, hier im Botanischen Garten von Mahé

Riesenschildkröten – sowas wie das Wappentier der Seychellen, hier im Botanischen Garten von Mahé.

Klischee-Pflege. Auf die Seychellen? Ist das nicht abgehoben und teuer? Ja! Aber in unserem Fall ging der Deal so: Wir machen gemeinsam Urlaub mit Freunden an einem Ort, an dem beide Seiten noch nie waren. So wurden es die Seychellen. In meiner „Da-muss-ich-noch-hin“-Priorität fast gleichauf mit Malediven, also eigentlich ganz hinten.

Beste Umgebung indes für launige und entspannte Tage mit lieben Menschen am tropischen Meer unter Palmen. Alle Klischees, die einem dazu einfallen, treffen umfassend zu. Nimm das Titelbild oben. Ich habe es gleich am zweiten Tag auf einer Inseltour gemacht. Da ist nichts gestellt. Man muss auch nicht suchen; außerhalb der wenigen Ortschaften sieht es überall so aus auf Mahé.

Kauf-Psychologie. Auch Marketingmensch Uwe funktioniert beim Einkaufen, gerade wenn es teuer wird, wie Otto Normalverbraucher: Die Kaufentscheidung trifft er emotional, gesteuert vom limbischen System. Bei den Seychellen ging es unterbewusst vielleicht um Kategorien wie Träumen, Extravaganz und Geselligkeit. Die (notwendige) rationale Rechtfertigung, nachdem die Rechnung bezahlt war, fand sich prompt: Wachsen da nicht Gewürze? Wollte ich nicht schon immer wissen, worin sich Seychellen-Zimt von Ceylon-Zimt unterscheidet? Will ich nicht alles wissen über Gewürze? Na bitte, alles richtig gemacht!

Ortskenntnis. 1502 soll Vasco da Gama in der Gegend geankert haben. Da hatte er den Seeweg zu den indischen Gewürzen schon entdeckt. Die Seychellen, die noch gar nicht so hießen, fanden zunächst kaum Beachtung. Erst im 18. Jhd. begannen französische Kolonisten von Mauritius, dauerhaft hier zu siedeln, freilich nachdem Gewürzplantagen hergerichtet waren, mit denen sich Geld verdienen ließ. Heute spielen Gewürze von den Seychellen, außer im Privatanbau, kaum noch eine Rolle. Dafür boomen Zuckerrohr und Rum. Doch dazu später mehr. 1814 übernahmen die Briten und hinterließen Linksverkehr und einen Mini-Big Ben im Zentrum von Victoria. Überhaupt ist hier vieles wie auf Mauritius, nur eine Nummer kleiner und ohne die Blaue Briefmarke. Die Strände ein Tick feinsandiger mit mehr Bacardi-Feeling. Genau, dieses Werbefotomotiv mit der waagerecht über den Strand zum Ozean hinwachsenden Palme – das könnte von hier sein. (Die Rum-Werbung wurde seinerzeit auf der anderen Seite von Afrika, auf Sao Tomé und Principe, gedreht). Sprache, Tradition, Küche – ein Cuvée aus afrikanischen, französischen und britischen Kulturversatzstücken. Man nennt das kreolisch. Wir finden es faszinierend.

Füße hoch. Eigentlich gar nicht. Ich bin immer mit zwei bis drei Kameras unterwegs, und Fotografieren ist im Urlaub mein Tagesgeschäft. Mit der Familie gilt ein Pakt, nach dem faule Strandtage und Erkundungsaktivitäten im Gleichgewicht sein sollen. Klappt eigentlich meistens. Vorausgesetzt, das Urlaubsziel hat Erkundungsvorrat. Im Fall Seychellen ist der, sagen wir – begrenzt. So erwies es sich für die Reise als erlebnissteigernd, auf dem Rückflug noch in Abu Dhabi Station zu machen.

Ich schweife ab. Mahé verdient schon noch die eine oder andere Erwähnung. Weiter oben schrieb ich von der Inseltour an Tag Zwei. Man sollte die wirklich in den ersten Tagen machen. Die Tour inspiriert zu weiteren, jetzt zielgenauen Erkundungen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Insel abseits von Victoria Market, Botanical Garden und Rum-Destillerie sind ihre Strände. Ja, Traumstrände, einer schöner als der andere. Sie machen das local feeling. Hier ist das Leben. So richtig bewußt wurde mir das erst, als ich zu Hause die Fotos sichtete.

Beau Vallon. An einem Traumstrand dieser Bucht im Nordwesten beziehen wir Quartier. Vielleicht 20 Minuten mit dem Kleinbus vom Flughafen in Victoria über kurvige Bergstraßen durch Regenwald und suburbane Siedlungen. Schon beim Betreten der großzügig gestalteten, zum Ozean hin offenen Hotelhalle erfasst einen ungefragt dieses „Mal-Runterkommen-Feeling“. Man tourt ab, schwitzend in einer kühlenden Brise von See. Jemand reicht Erfrischungstücher und Welcome Drink. Urlaub. Wir essen selten im Hotel, laufen lieber am Strand Richtung Mare Anglaise, wo es ein paar szenige Restaurants gibt. Am coolsten ist Baobab, eine stets voll besetzte lokale Pizzeria mit null Interieur und jeder Menge Flair. Wir warten eine halbe Stunde auf Plätze und drängen uns dann zu sechst am Vierertisch. Manche essen auf den Stufen hinab zum Strand. Ein paar Schritte entfernt – Grillstände mit Tunfisch auf Bananenblättern und frisch frittierten Süßkartoffel- oder Bananenchips. Sehenswert, lecker. Ein dramatischer Sonnenuntergang taucht die Szenerie in fantastisches Licht. Immer wieder habe ich die Kamera am Auge. Rückweg zum Hotel am Strand bei Flut in tropischer Nacht. Wir waten durch teils kniehohe Brandung. Entspannter Absacker in der Hotelbar. Ocean view. Urlaub eben.

Francis Mondon. Beim Abschied ist mein Fazit: Er hat den schönsten Arbeitsplatz der Welt. Rum-Destillerie am Strand unter Palmen auf tropischer Insel. „Was braucht man noch?“, frage ich ihn, während wir all seine köstlichen Rumsorten der Reihe nach durchprobieren. „Mehr Zuckerrohr!“, gibt er zurück. Der Laden läuft so gut, dass regelmäßig die Rohware knapp wird. Der Anbau auf den Seychellen hat natürliche Grenzen und importiertes Zuckerrohr käme viel zu teuer. Außerdem wäre Takamaka dann auch kein Seychellen-Rum mehr. Francis spricht ausgezeichnet Deutsch. Sein Vater – Seychellois – diente in der Britischen Rheinarmee in Westdeutschland und lernte dort seine deutsche Mutter kennen. Die Welt – ein Dorf. Wir kaufen ein paar Flaschen. Angenehm beschwipst nehme ich mir im Wegfahren vor, auf jeden Fall irgendwann wiederzukommen.

Und Gewürze? Man kann Samstag Morgen auf den Victoria Market gehen. Oder man fährt nach Anse Royale und besucht Le Jardin du Roi. Heißt zwar Königsgarten, hat aber mit europäischen Schlossparks nichts zu tun. Historisch gehen diese Naturgärten auf die Franzosen zurück, die mit ihren Kolonien in Übersee insofern Pech haben, als dass sie dort kaum Gewürze vorfinden, mit denen sie handeln können. Kein Vergleich zu Portugiesen und Holländern! Allerdings bieten Ile Bourbon (heute: La Réunion), Mauritius und eben die Seychellen ideale klimatische Voraussetzungen für den Gewürzanbau. Le Jardin du Roi ist quasi ein Lehrgarten zu dessen Popularisierung. Er liegt an einem Hang mit atemberaubendem Ozeanblick inmitten einer vielfältigen tropischen Pflanzenwelt. Nicht übertrieben gepflegt, eher wild, in jedem Fall anschaulich, authentisch. Ein Lehrpfad für Gewürze, Kaffee und Kakao. An einem Baum hängen Pomellos. Kokosnüsse zum Selbstknacken und -trinken. Ein Baumwollstrauch. Riesenschildkröten in einem Gehege. Ich finde Vanille, Zimt, Muskatnuss und Pfeffer in ihrer natürlichen Umgebung. Und fesselnde Fotomotive, die allein schon das Herkommen lohnen. Schließlich ein erfrischender Schluck auf der Terrasse des Plantagen-Bistros. Die Blicke schweifen über sattes Tropengrün hinunter zum Ozean und zum Augenblicke möcht‘ man sagen …

Stopover. Seychellen-Zimt habe ich später auf dem Markt in Victoria gekauft. Zimtbäume wachsen hier bei den Leuten im Garten wie bei uns Apfelbäume. Worin er sich von Ceylon-Zimt unterscheidet, erzähle ich an anderer Stelle. Meine Gewürz-Shoppingtour ging aber noch weiter, und zwar auf dem Old Souk in Abu Dhabi. Wir machen solche Stopover sonst gerne am Anfang der Reise. Man stürzt sich drei Tage in das Getümmel einer Metropole und hat danach noch den ganzen Strandurlaub vor sich. Diesmal war es umgekehrt, wir hatten unsere drei Nächte Abu Dhabi auf der Rückreise gebucht. Kann psychologisch auch hilfreich sein – das Urlaubsende ist nicht so abrupt. Wenn man für den Rückflug eincheckt, hat man immer noch ein Highlight vor sich. So fiel uns der Abschied von den Seychellen nicht ganz so schwer, denn abgehoben und teuer hin oder her – schön war’s trotzdem.

Seychellen

02.04.2016 | Gewürze, Reisen

Klischee-Pflege. Auf die Seychellen? Ist das nicht abgehoben und teuer? Ja! Aber in unserem Fall ging der Deal so: Wir machen gemeinsam Urlaub mit Freunden an einem Ort, an dem beide Seiten noch nie waren. So wurden es die Seychellen. In meiner „Da-muss-ich-noch-hin“-Priorität fast gleichauf mit Malediven, also eigentlich ganz hinten.

Beste Umgebung indes für launige und entspannte Tage mit lieben Menschen am tropischen Meer unter Palmen. Alle Klischees, die einem dazu einfallen, treffen umfassend zu. Nimm das Titelbild oben. Ich habe es gleich am zweiten Tag auf einer Inseltour gemacht. Da ist nichts gestellt. Man muss auch nicht suchen; außerhalb der wenigen Ortschaften sieht es überall so aus auf Mahé.

Kauf-Psychologie. Auch Marketingmensch Uwe funktioniert beim Einkaufen, gerade wenn es teuer wird, wie Otto Normalverbraucher: Die Kaufentscheidung trifft er emotional, gesteuert vom limbischen System. Bei den Seychellen ging es unterbewusst vielleicht um Kategorien wie Träumen, Extravaganz und Geselligkeit. Die (notwendige) rationale Rechtfertigung, nachdem die Rechnung bezahlt war, fand sich prompt: Wachsen da nicht Gewürze? Wollte ich nicht schon immer wissen, worin sich Seychellen-Zimt von Ceylon-Zimt unterscheidet? Will ich nicht alles wissen über Gewürze? Na bitte, alles richtig gemacht!

Ortskenntnis. 1502 soll Vasco da Gama in der Gegend geankert haben. Da hatte er den Seeweg zu den indischen Gewürzen schon entdeckt. Die Seychellen, die noch gar nicht so hießen, fanden zunächst kaum Beachtung. Erst im 18. Jhd. begannen französische Kolonisten von Mauritius, dauerhaft hier zu siedeln, freilich nachdem Gewürzplantagen hergerichtet waren, mit denen sich Geld verdienen ließ. Heute spielen Gewürze von den Seychellen, außer im Privatanbau, kaum noch eine Rolle. Dafür boomen Zuckerrohr und Rum. Doch dazu später mehr. 1814 übernahmen die Briten und hinterließen Linksverkehr und einen Mini-Big Ben im Zentrum von Victoria. Überhaupt ist hier vieles wie auf Mauritius, nur eine Nummer kleiner und ohne die Blaue Briefmarke. Die Strände ein Tick feinsandiger mit mehr Bacardi-Feeling. Genau, dieses Werbefotomotiv mit der waagerecht über den Strand zum Ozean hinwachsenden Palme – das könnte von hier sein. (Die Rum-Werbung wurde seinerzeit auf der anderen Seite von Afrika, auf Sao Tomé und Principe, gedreht). Sprache, Tradition, Küche – ein Cuvée aus afrikanischen, französischen und britischen Kulturversatzstücken. Man nennt das kreolisch. Wir finden es faszinierend.

Füße hoch. Eigentlich gar nicht. Ich bin immer mit zwei bis drei Kameras unterwegs, und Fotografieren ist im Urlaub mein Tagesgeschäft. Mit der Familie gilt ein Pakt, nach dem faule Strandtage und Erkundungsaktivitäten im Gleichgewicht sein sollen. Klappt eigentlich meistens. Vorausgesetzt, das Urlaubsziel hat Erkundungsvorrat. Im Fall Seychellen ist der, sagen wir – begrenzt. So erwies es sich für die Reise als erlebnissteigernd, auf dem Rückflug noch in Abu Dhabi Station zu machen.

Ich schweife ab. Mahé verdient schon noch die eine oder andere Erwähnung. Weiter oben schrieb ich von der Inseltour an Tag Zwei. Man sollte die wirklich in den ersten Tagen machen. Die Tour inspiriert zu weiteren, jetzt zielgenauen Erkundungen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Insel abseits von Victoria Market, Botanical Garden und Rum-Destillerie sind ihre Strände. Ja, Traumstrände, einer schöner als der andere. Sie machen das local feeling. Hier ist das Leben. So richtig bewußt wurde mir das erst, als ich zu Hause die Fotos sichtete.

Beau Vallon. An einem Traumstrand dieser Bucht im Nordwesten beziehen wir Quartier. Vielleicht 20 Minuten mit dem Kleinbus vom Flughafen in Victoria über kurvige Bergstraßen durch Regenwald und suburbane Siedlungen. Schon beim Betreten der großzügig gestalteten, zum Ozean hin offenen Hotelhalle erfasst einen ungefragt dieses „Mal-Runterkommen-Feeling“. Man tourt ab, schwitzend in einer kühlenden Brise von See. Jemand reicht Erfrischungstücher und Welcome Drink. Urlaub. Wir essen selten im Hotel, laufen lieber am Strand Richtung Mare Anglaise, wo es ein paar szenige Restaurants gibt. Am coolsten ist Baobab, eine stets voll besetzte lokale Pizzeria mit null Interieur und jeder Menge Flair. Wir warten eine halbe Stunde auf Plätze und drängen uns dann zu sechst am Vierertisch. Manche essen auf den Stufen hinab zum Strand. Ein paar Schritte entfernt – Grillstände mit Tunfisch auf Bananenblättern und frisch frittierten Süßkartoffel- oder Bananenchips. Sehenswert, lecker. Ein dramatischer Sonnenuntergang taucht die Szenerie in fantastisches Licht. Immer wieder habe ich die Kamera am Auge. Rückweg zum Hotel am Strand bei Flut in tropischer Nacht. Wir waten durch teils kniehohe Brandung. Entspannter Absacker in der Hotelbar. Ocean view. Urlaub eben.

Francis Mondon. Beim Abschied ist mein Fazit: Er hat den schönsten Arbeitsplatz der Welt. Rum-Destillerie am Strand unter Palmen auf tropischer Insel. „Was braucht man noch?“, frage ich ihn, während wir all seine köstlichen Rumsorten der Reihe nach durchprobieren. „Mehr Zuckerrohr!“, gibt er zurück. Der Laden läuft so gut, dass regelmäßig die Rohware knapp wird. Der Anbau auf den Seychellen hat natürliche Grenzen und importiertes Zuckerrohr käme viel zu teuer. Außerdem wäre Takamaka dann auch kein Seychellen-Rum mehr. Francis spricht ausgezeichnet Deutsch. Sein Vater – Seychellois – diente in der Britischen Rheinarmee in Westdeutschland und lernte dort seine deutsche Mutter kennen. Die Welt – ein Dorf. Wir kaufen ein paar Flaschen. Angenehm beschwipst nehme ich mir im Wegfahren vor, auf jeden Fall irgendwann wiederzukommen.

Und Gewürze? Man kann Samstag Morgen auf den Victoria Market gehen. Oder man fährt nach Anse Royale und besucht Le Jardin du Roi. Heißt zwar Königsgarten, hat aber mit europäischen Schlossparks nichts zu tun. Historisch gehen diese Naturgärten auf die Franzosen zurück, die mit ihren Kolonien in Übersee insofern Pech haben, als dass sie dort kaum Gewürze vorfinden, mit denen sie handeln können. Kein Vergleich zu Portugiesen und Holländern! Allerdings bieten Ile Bourbon (heute: La Réunion), Mauritius und eben die Seychellen ideale klimatische Voraussetzungen für den Gewürzanbau. Le Jardin du Roi ist quasi ein Lehrgarten zu dessen Popularisierung. Er liegt an einem Hang mit atemberaubendem Ozeanblick inmitten einer vielfältigen tropischen Pflanzenwelt. Nicht übertrieben gepflegt, eher wild, in jedem Fall anschaulich, authentisch. Ein Lehrpfad für Gewürze, Kaffee und Kakao. An einem Baum hängen Pomellos. Kokosnüsse zum Selbstknacken und -trinken. Ein Baumwollstrauch. Riesenschildkröten in einem Gehege. Ich finde Vanille, Zimt, Muskatnuss und Pfeffer in ihrer natürlichen Umgebung. Und fesselnde Fotomotive, die allein schon das Herkommen lohnen. Schließlich ein erfrischender Schluck auf der Terrasse des Plantagen-Bistros. Die Blicke schweifen über sattes Tropengrün hinunter zum Ozean und zum Augenblicke möcht‘ man sagen …

Stopover. Seychellen-Zimt habe ich später auf dem Markt in Victoria gekauft. Zimtbäume wachsen hier bei den Leuten im Garten wie bei uns Apfelbäume. Worin er sich von Ceylon-Zimt unterscheidet, erzähle ich an anderer Stelle. Meine Gewürz-Shoppingtour ging aber noch weiter, und zwar auf dem Old Souk in Abu Dhabi. Wir machen solche Stopover sonst gerne am Anfang der Reise. Man stürzt sich drei Tage in das Getümmel einer Metropole und hat danach noch den ganzen Strandurlaub vor sich. Diesmal war es umgekehrt, wir hatten unsere drei Nächte Abu Dhabi auf der Rückreise gebucht. Kann psychologisch auch hilfreich sein – das Urlaubsende ist nicht so abrupt. Wenn man für den Rückflug eincheckt, hat man immer noch ein Highlight vor sich. So fiel uns der Abschied von den Seychellen nicht ganz so schwer, denn abgehoben und teuer hin oder her – schön war’s trotzdem.

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