Schinus terebinthifolius

Rosa Beeren: Pfefferig-süßliche Dekoration

Rosa Beeren muss es heißen, denn es handelt sich hier weder um rosa Pfeffer und schon gar nicht um roten Pfeffer, sondern um die getrockneten Beeren des brasilianischen Pfefferbaumes Schinus terebinthifolius. Zu erwähnen ist dessen enger Verwandter Schinus molle, der wirtschaftlich weniger bedeutende peruanische Pfefferbaum. Beide werden in der Literatur oft gemeinsam oder synonym behandelt. Manchmal werden sie auch verwechselt. Sie gehören in meiner Systematik der Pfeffer in die Kategorie ‚Pfefferersatz‘ und sind bei uns vor allem bekannt als die roten Körner im ‚Bunten Pfeffer‘.

Schinus therebintifolius: Verwurzelt in der ethnomedizinischen Tradition Südamerikas

 

Sensorisches Profil: Eine strukturierte Beschreibung von Rosa Beeren nach Optik, Haptik, Duft, Geschmack und Aromen Mehr …

Das ist eigentlich mehr ein dekorativer Gimmick, denn Schinus kann den dominanten Aromen von schwarzem, weißem und grünen Pfeffer geschmacklich nur wenig entgegensetzen. Als frisch zerstoßenes Einzelgewürz wiederum ist er wegen seiner dekorativen Wirkung und seiner süßlichen Pfefferigkeit durchaus beliebt zu Geflügel und Wild, aber auch zu Süßspeisen. Zu lange mitkochen sollte man Rosa Beeren indes nicht, da sich ihre zarten Aromen sehr schnell verflüchtigen.

Erstaunlich lang ist die Liste der beobachteten oder vermuteten Nutzen für das menschliche Wohlbefinden, die ihren Ursprung vor allem in der ethnomedizinischen Tradition Südamerikas haben dürften und sich immer auf die ganze Pflanze und weniger auf das getrocknete Gewürz beziehen. Es gibt indes auch Hinweise, dass übermäßiger Verzehr zu Vergiftungen führen kann, was u.U. an Cardanolen liegt, die, je nach Ursprung, mehr oder weniger allergen wirken können.

Als Busch oder Baum sind die Schinus-Arten sehr robust und gelten als hochinvasiv. In einigen US-Bundesstaaten und Australien ist ihre Einfuhr streng verboten, da sie sich sehr schnell ausbreiten und die heimische Flora verdrängen. In manchen Gebieten tritt man ihrer Ausbreitung bereits mit Brandrodungen entgegen.

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