Illicium verum

Sternanis: Besonders schön, besonders aromatisch

Die getrocknete Frucht des immergrünen Magnolienbaumes Illicium verum sieht nicht nur gut aus, sondern hat es auch aromatisch in sich. Das im Süden Chinas und im Bergland Nordvietnams heimische Gewürz erhält sein typisches anisartiges Aroma aus dem sekundären Pflanzenstoff Anethol, aus dem sein ätherisches Öl zu 80-90 Prozent besteht. Anethol kommt auch in Fenchel, Süßholzwurzel und Anis vor.

Sternanis ist obligatorischer Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers und gehört immer in die nordvietnamesische Pho, eine Suppe, die auf einem kräftigen Rinderknochenfond basiert. Wo immer mit viel Sojasauce gegart wird, ist Sternanis ein passender aromatischer Komplementärpart. Wer sonst nichts damit anzufangen weiß, nimmt ihn schlicht als schöne Dekoration.

Trotz gemeinsamer Inhaltsstoffe und aromatischer Ähnlichkeiten besteht keine botanische Verwandschaft mit Pimpinella anisum, deren Samen bei uns ganz oder gemahlen als Anis bekannt sind. Gemeinhin gilt Anis als der Feinere von beiden, weshalb er auch mehr kostet. Ohne Labormethodik lassen sich in der Aromatik von Anis und Sternanis so gut wie keine Unterschiede feststellen.

Seine Inhaltsstoffe verleihen Sternanis positive gesundheitliche Wirkungen bei Beschwerden der Atemwege oder leichten Magen- oder Darmbeschwerden. Wer bulgarische Mastika oder griechischen Ouzo mag, kann deren Digestiv-Wirkung bestätigen. Hier kommt der günstigere Sternanis schonmal als Anis-Alternative zum Einsatz.

Studien haben darüber hinaus auch Wirkungen für die Blutzuckerstabilisierung und gegen antibiotikaresistente Bakterien aufgezeigt.

Übrigens: Die aromagebenden Substanzen von Sternanis befinden sich in seiner äußeren Fruchthülle (Exocarp), also im Stern, während die Samen nur noch dekorativen Wert haben und vor der Verwendung des Gewürzes entfernt werden können.

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